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mb-19-02-t4.htm; 11.2019

Marinekutter „Le Cerf”    Teil 4

Bildbericht von Willi Pülmanns
übernommen vom Forum Schiffsmodellbau.

t3-39
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../../button4.gif Herstellung der Blockstroppen
b160k.jpg Weil ich oft danach gefragt wurde, habe ich mal die Herstellung eines gespleißten Blockstropps dokumentiert. Zunächst wurde ein Stück Tau gekleidet und mit den weißen Fäden der Punkt markiert, bis zu dem das Tau nachher aufgedröselt wird.
b170k.jpg b173k.jpg Die Aufgedröselten Tampen werden so ineinander gelegt, dass je ein Kardeel der einen Seite zwischen zwei Kardeele der anderen Seite zu liegen kommt.
b174k.jpg b175k.jpg Die Kardeele werden vorsichtig durchgeholt, so dass die Markierungsfäden möglichst dicht beieinander liegen. Dann wird ein Markierungsfaden entfernt.
b177k.jpg b176k.jpg b178k.jpg Die herausstehenden Kardeele werden verspleißt, d.h. sie werden zuerst über das benachbarte Kardeel der Gegenseite und unter das nächste, das in derselben Richtung liegt hindurch geführt, so dass immer ein Kardeel aus der Keepe fährt und ein anderes hinein.
b179k.jpg Sind alle Kardeele einmal durchgesteckt, ist es vergleichsweise leicht, noch ein oder sogar zweimal mehr durchzuspleißen.
b162k.jpg b163k.jpg b164k.jpg Jetzt wird der Faden auf der anderen Seite entfernt und es werden die Kardeele hier verspleißt.
b165k.jpg Alle Kardeele werden nach und nach so weit wie möglich durchgeholt…
b166k.jpg …die herausstehenden Kardeele eingekürzt…
b167k.jpg …und verschweißt
b168k.jpg b169k.jpg b171k.jpg In den fertig gespleißten Tauring werden Block und Kausche eingelegt und mit einer Bändselung stramm zusammengebunden. Stramm heißt hier wirklich stramm, im Original wurden die Blöcke mit dem großen Hammer in den Tauring eingeschlagen. Das musste und muss halten.
b172k.jpg Der fertig eingebundene Block.

../../button4.gif Kleedemaschine
b018k.jpg b019k.jpg Tauherstellung. Ausgangsmaterial ist Serafilgarn in den Stärken 30 und 60. Es ist sehr stark und glatt, da steht nicht ein Fussel ab. Wird es durch Röhrchen geleitet, gleitet es sehr widerstandsarm hindurch.
b071k.jpg Allerdings geht bei der Tauherstellung ganz schön viel Material drauf. Im Bild zu sehen ist das dickste herzustellende Tau für den Untermaststag (3,2mm, im Original 80mm) und das dünnste (0,5mm). Das dicke Tau ist ca. 4,5m lang, aber es stecken 351m Garn darin.
Für die Untermastwanten brauche ich 2,4mm Tau (im Original 60mm), davon mindesten 3 Taue à 5m, macht 526m Garn.
b091k.jpg b092k.jpg b093k.jpg
Heute das erste Paar Wanten installiert. Aber zunächst hieß es trensen und kleeden. Wie meine Reeperbahn habe ich mir auch mein Kleedemaschinchen aus Fischer-Technik gebaut. Dummerweise sind die derzeit zu kleedenden Taue so dick, dass sie nicht durch die Röhrchen passen, die als Achse für die Krokodilklemmen dienen.
Sind die Taue länger, als die Spannweite der Maschine, tüdeln die sich mehr oder weniger unkontrolliert um die Klemmen und wer weiß um was sonst noch alles. Aber es funktioniert, das Kleeden und auch das Trensen. Hier zeigt sich aber auch ein kleiner Nachteil, des ansonsten wunderbaren Serafil-Garns. Es ist praktisch nicht fehlertolerant. Einmal kurz den Faden nicht unter Spannung gehalten, schon springen zig Gänge auf und man muss ein gutes Stück zurück, wenn man nicht ganz von vorne anfangen muss.

Trensing
b094k.jpg b095k.jpg b096k.jpg
So ein getrenster Want macht was her finde ich....(gesehen bei dem Nachbau eines Ostindienfahrers - Götheborg). Das Trensen macht das Tau glatter, die Stagreiter rutschen besser darüber. Besser auch, als über gekleidetes Tau, da hier die Verlaufsrichtung des Kleedgarns quer zur Bewegungsrichtung verläuft, was die Bewegung sehr hemmen würde. Bei den Wanten wurde allerdings nur getrenst, wenn auch gekleidet wurde. Das ist auch bei der Göteborg so, erschloss sich mir aber erst auf den zweiten Blick.
b098k.jpg b099k.jpg Also nochmal von vorn'.
Hopp hopp hopp.
Dieses Mal aber ohne Trense.

Alles auf Position, Ton ab... Kamera ab....Klappe:
Wanten 1 die zweite..... uuuuuund Ääksch'nn.....
Cut!
Die Szene ist im Kasten.
War doch gar nicht so schlimm, oder?
b100k.jpg b101k.jpg b102k.jpg b103k.jpg
Die Wanten sind aufgesetzt.
Da ich keine Zeit mehr auf das Trensen verwenden musste, ging das recht fix von der Hand.
Die Taljereep sind noch nicht gekürzt, erste wenn das stehende Gut fertig ist, wird alles aufeinander abgestimmt und dann gekürzt.

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../../button4.gif Die Stengewanten
b125k.jpg Die Stengewanten wurden aufgesetzt… b126k.jpg …durch Löcher in den Enden der Quersalinge zur Wurst geführt…
b127k.jpg …und geschwichtet b128k.jpg Die Stengepardune wurde mit einem Mastwurf (Webleinstek) über das Stengetopp gelegt…
b129k.jpg …und mit einer kleine Juffer neben den Wanten steifgesetzt.

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../../button4.gif Der Stengestab
b130k.jpg b131k.jpg In ein 1,4mm Tau wurde ein kleines Auge eingespleißt und dann in meine Kleidemaschine eingespannt.
b132k.jpg Mit einem Stück Leinengarn wurde wieder eine Wulst aufgewickelt… b133k.jpg …und wie weiter oben schon beschrieben eine Maus angefertigt…
b134k.jpg b135k.jpg …nur dieses Mal kleiner und für den Stengestag.

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../../button4.gif Wanten 18.12.2019 / #18
b251k.jpg b252k.jpg b253k.jpg b254k.jpg
Die Wanten wurden ausgewebt. Im Original waren das Leinen mit 12mm Durchmesser, der Abstand betrug lt. Literatur ca. 34 cm. Auf dem PC wurde eine Exceltabelle genutzt, eine Schablone auszudrucken, an der ich mich beim Ausweben orientieren konnte.
b255k.jpg Am ersten Hoofdtau verwendete ich dabei den im Bild oberen Knoten. Er ist eigentlich ein gleitendes Auge, so dass man den Knoten in bequemer Haltung knüpfen und ihn dann zu seinem Bestimmungsort ziehen kann. Am letzten Hoofdtau wurde ein normaler Webleinstek geknüpft, dessen Tampen zurückgeführt und mit zwei halben Schlägen auf sich selbst festgesetzt. Eine in der Schifffahrt tatsächlich verschiedentlich anzutreffende Methode.
b257k.jpg b258k.jpg Ein paar Kleinigkeiten hatte ich noch vergessen, das Rack der Gaffel und die Mastringe des Großsegels vervollständigen die Takelung.
b256k.jpg Die Takelung ist komplett!
b259k.jpg Grünes Licht für die erste Probefahrt. Fehlt nur noch Wetter und Gelegenheit.
b260k.jpg Hier bin ich gerade dabei, die Stengewanten zu knüpfen, auf der Nase ein Hilfsmittel, das für mich quasi unentbehrlich geworden ist und das ich hier vorstellen möchte.
b261k.jpg b262k.jpg b263k.jpg b264k.jpg
Die Lupenbrille wurde für 10,--€ auf der Intermodellbau in Dortmund erstanden. Eine gute Investition. Durch die Vergrößerung geht leider etwas die Schärfentiefe und die Räumlichkeit verloren, aber gerade für das Einbinden der Blöcke und das Knüpfen der Wanten konnte ich nicht darauf verzichten.

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../../button4.gif Letzte Takelarbeiten
b225k.jpg Die Bramrah wurde ausgerüstet, das Bramsegel gesetzt.
b226k.jpg b227k.jpg Die Racks der Rahen wurden in hart angebrasster Position aufgebracht, damit sie genug Lose bekommen, dass sie die Bewegung nicht behindern können.
b231k.jpg b232k.jpg b235k.jpg Das Bramsegel ist fertig getakelt, die volle Bugsprietnock und die Taudurchgänge am Bug deuten stark daraufhin: Die Takelung ist fertig.

bis denne
Willi Pülmanns


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