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Buchbesprechung |
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Klipperschiffe des 19. Jahrhunderts
Wolfgang Hölzel beschreibt die berühmten nordamerikanischen Klipper aus der Mitte des
19. Jahrhunderts. Seine Darstellung umfaßt drei große Komplexe: die historische Entwicklung der
Klipper, die verschiedenen Klippertypen und schiffstheoretische Fragen.
Es wird eine große Zahl von Klipper schiffen vorgestellt mit Angaben über Größe und Bauart,
Konstrukteur, Einsatz und wichtige Fahrten. Aus den Untersuchungen über Zeitdauer und
Geschwindigkeit der Reisen zieht der Autor einige Schlußfolgerungen für seine Rekonstruktionen.
In einem besonderen Abschnitt wird über die berühmten Wettfahrten der Teeklipper berichtet. Die
beigefügten Risse der "Sovereign of the Seas", der ,Ann McKim", eines Baltimore-Klippers und des
Topsegelschoners "Vaquero" ermöglichen den Bau original getreuer Modelle.
Vorwort
Die Blütezeit der weltweiten Handelsschiffahrt unter Segeln, der Zeitraum von etwa I84o bis 1870, ist bereits von der stürmischen Entwicklung der Dampfer überschattet. Vielleicht aus diesem Grunde, vielleicht aber auch, weil Deutschland dabei nur eine unbedeutende Rolle gespielt hat, gibt es kaum deutschsprachige Literatur über diese Epoche. So soll das vorliegende Buch ein Versuch sein, wenigstens einen kleinen Teil dieser Lücke zu schließen. Eine umfassende Behandlung des Themas hätte ein mit Sicherheit mehrbändiges Werk mit weit größerem Umfang der einzelnen Bände ergeben, denn jedes der hier behandelten Kapitel hat sehr umfangreiches Quellen material zur Grundlage.
Um auch nicht den Eindruck zu erwecken, die wenigen hier genannten Schiffe seien alles, was die geschilderte Epoche aufzuweisen habe, muß noch erwähnt werden, daß beispielsweise Clark und Cutler ihren Büchern Schiffslisten beigegeben haben, die jeweils über viele Seiten reichen und doch nur britische und amerikanische Schiffe nennen. Mit einer Aufzählung aller Klipperschiffe, die jemals existierten, könnte man also mehr als nur einen solchen Band füllen.
Im vorliegenden Buch wurden nur die herausragenden Reisen von einigen der berühmtesten Klipperschiffe näher behandelt. Zwangsläufig sind das alles britische und amerikanische Schiffe, denn diese beiden Nationen lagen im harten Kampf um die Vorherrschaft im Welthandel, während alle anderen Schiffahrtsnationen noch mit anderen Problemen beschäftigt waren.
Auch von den vielen Schiffbauern sind nur wenige genannt, und nur einer der berühmtesten konnte eingehender behandelt werden. Das gleiche gilt von den Klipperkapitänen, während von den Mannschaften nur hin und wieder eine Kleinigkeit erwähnt wird.
Wenn also die Vielschichtigkeit des Themas hier auch nur angedeutet werden kann, bleibt doch zu hoffen, daß der Leser aus dem Gebotenen einen etwas tieferen Einblick in diese Epoche und ein einigermaßen realistisches Bild jener Zeit, in der die Seefahrt alles andere als romantisch war, erhält.
Leipzig, im Mai 1975
Wolfgang Hölzel
VEB Hinstorff Verlag Rostock 1977
Bestell-Nr. 522 3216