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Aufsatz/Bericht
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04.2003
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Die Ausguck-Krähe
Aufsatz von Peter Spaeth


Von einer "Bordwespe" berichtete einmal der Minisailor Peter Schuster, von etwas größerem möchte ich Euch erzählen, nämlich von einer Ausguck-Krähe.

Es geschah am zweiten Tage der alljährlich im November stattfindenden Ausstellung "Hobbyland" in Berlin, in den Ausstellungshallen am Funkturm. Hier gibt es alles rund um´s Hobby, (wie auch schon der Name sagt) Näh-Stick- und Malkurse, große Modelleisenbahnen und natürlich auch RC-Flugzeuge und -Trucks. Sowie eine unübersehbare Zahl von Modellbooten aller Art, die von hiesigen Vereine ausgestellt werden.

Auch ich hatte, als Mitglied im SMC Potsdam, außer meiner RAGAZZA II noch zwei weitere Modelle ausgestellt. Dabei die "OLD LADY", die drei mal in Fühlingen das "Blaue Band" gewann, mach berechneter Zeit.
Ein großes Wasserbecken mit Hafenanlagen diente Vorführungen der Schiffsmodelle.
Neben unserem Stand, direkt am Wasserbecken, hatten die Trucker ihren Stand, mit Anschluß zum Hafen.

son-03-01-b01.jpg.Nun hatten wir am ersten Tag staunend eine Krähe beobachtet, die sich, vermutlich durch ein geöffnetes großes Tor, in die Halle verirrt haben muß. Jedenfalls saß sie mal hier, mal dort, in der Deckenverstrebung oder flog umher.
Auch war sie offenbar hungrig, denn im Hafen ausgelegte Brotkrumen nahm sie immer wieder ohne zu zögern an. Anschließende ein paar Schluck Wasser aus dem Becken - allgemeines Gelächter - (es sah aber auch zu drollig aus), dann flog sie wieder hoch in die Verstrebungen.

Am zweiten Tag nun, die frühzeitig eintreffenden Aussteller, darunter auch ich, bereiteten alles vor (Akkus von den Ladegeräten trenne, Klappstühle und Tische in unserem Stand aufstellen, usw.,) sprach mich einer der Trucker an, (er war 1/2 Stunde vor mir da).
Er meinte, ich solle bei unserem größten Segler (er zeigte auf RAGAZZA II) mal nachsehen, ob alles in Ordnung sei. Ich schaute ihn fragend an: "Ja", meinte er, "Als ich heute früh an unseren Stand kam, traute ich meinen Augen nicht". Die Krähe hatte sich nämlich auf dem 2,2 m hohen Masttopp von R.II niedergelassen, saß da, als wenn sie dahin gehört.

Ich selbst habe das leider nicht mitbekommen, aber der Trucker hat zum Glück Fotos gemacht, die er mir dann netterweise später zu schickte. Er meinte auch, er habe sich sehr gewundert, daß das Boot nicht umgekippt ist. Ist es aber nicht! Ich konnte keinerlei Beschädigungen feststellen. Sogar der Verklicker war noch in Ordnung. Allerdings ist mir heute noch schleierhaft, wie die Krähe dort oben sitzen konnte!

Ein schlaues Buch verriet mir später, daß es sich um eine Rabenkrähe gehandelt haben muß. Diese sind etwa zwei Drittel so groß wie Nebelkrähen und ganz schwarz.

Spaßeshalber rechnete ich auch noch aus, wieviele dieser Krähen dort oben sitzen könnten, ohne daß das Boot umkippt. Bei einem geschätzten Gewicht von 400 gr/Krähe wären es 3 Stück.


mini-sail ahoi
Peter Spaeth


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